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Februar 2017 – Nachgefragt

Im Interview berichten Henning Bentien und Ahmed El Dahshan über die 2016 gegründete Universal Transport Niederlassung in Kairo, Ägypten.

Seit Oktober 2016 ist der erste eigene Fuhrpark der Universal Transport Egypt (UTE) im Einsatz. Erzählen Sie uns kurz, wie es zur Zusammenarbeit gekommen ist und was Ihre Erwartungen sind.

Bentien: Im Frühjahr 2015 ist Universal Transport in Thailand auf einer Konferenz des Global Project Logistics Network (GPLN) mit Herrn El Dahshan zusammengetroffen. Es stellte sich schnell heraus, dass eine Zusammenarbeit eine echte Win-win-Situation bieten würde. Universal Transport bringt das nötige Know-how im Bereich Schwertransporte ein und Herr El Dahshan, gemeinsam mit seinem Bruder, die Kontakte und Erfahrungen auf dem ägyptischem Markt. Über die letzten eineinhalb Jahre ist dann aus der Idee einer eigenen Niederlassung in Ägypten die UTE entstanden!

El Dahshan: Hier in Ägypten gibt es bislang drei, vielleicht vier Unternehmen, die Schwerguttransporte abwickeln, aber teils mit in die Jahre gekommenem Equipment arbeiten. UTE ist das einzige Unternehmen, das mit modernen Maschinen unterwegs ist. Außerdem genießen deutsche Unternehmen einen guten Ruf in Ägypten. Wir wollen im Markt mit unserem eigenen Equipment und gut ausgebildetem Personal neue Standards setzen.

Berichten Sie uns über das erste Projekt Ihrer Niederlassung! Welche Herausforderungen gibt es?

El Dahshan: Derzeit fahren wir die ersten Kraftwerkskomponenten aus dem Hafen Adabiya zu einem naheliegenden Zwischenlager. Diese Komponenten werden aktuell aus dem Lager zu zwei der drei größten Kraftwerke in Ägypten, unweit von Beni Suef und New Capital, New Cairo, gefahren. Die schwersten Komponenten der ersten Schiffslieferung wiegen knapp 190 Tonnen. Die Transporte finden aufgrund der Dimensionen im Zug-Schub-Verband statt – eine besondere Herausforderung.

Bentien: Da dies das erste Projekt für uns in Ägypten ist, ist es besonders wichtig, hier vor Ort unsere Spezialisten aus Europa zu involvieren. Theoretisch ist eine Umsetzung der Projekte schnell geplant, jedoch unterliegen wir stets nicht-planbaren Anpassungen und müssen trotz standardisierten Prozessvorgaben flexibel bleiben. Somit kann man sagen, dass das erste Projekt einer neuen Niederlassung mit eins der herausforderndsten ist. Dieses Projekt wird uns nun rund ein Jahr beschäftigen. Wir haben insgesamt 32 Achslinien, sechs Zugmaschinen sowie zwei Tieflader mit insgesamt 15 Mitarbeitern im Einsatz. Hinzu kommen unter anderem noch erfahrene Berufskraftfahrer aus Deutschland, welche hier vor Ort die neuen ägyptischen Fahrer hinsichtlich Technik und Ladungssicherung schulen.

Welchen Unterschied stellt Ägypten im Vergleich zu europäischen Niederlassungen dar?

El Dahshan: Die operative Abwicklung von Großraum- und Schwertransporten unterscheidet sich deutlich von der Abwicklung in Deutschland. Ein besonders hoher Kostenfaktor im Gegensatz zu Deutschland sind die Mautkosten, die teils sogar die Kosten der eingesetzten Fahrzeugtechnik übersteigen. Im direkten Vergleich zu Deutschland dürfen wir hinsichtlich der Fahrzeitbeschränkungen außerhalb der Städte nur tagsüber fahren, innerhalb der Städte nur nachts.

Bentien: Wir Deutschen müssen uns vor allem in Geduld üben, da der Genehmigungsprozess länger dauert als in Europa, oder beispielsweise ein Transport aufgrund externer Faktoren schon mal zwei Tage stehen bleiben kann. Auch die vielen geplanten Infrastrukturprojekte laufen nur langsam an. Vor allem bei den komplexen Prozessen rund um die Themen Zollabfertigung, Genehmigungen und Hafenumschlag sind unsere ägyptischen Partner unerlässlich.

Welche Prognose sehen Sie für den ägyptischen Markt in der nahen Zukunft?

Bentien: In Ägypten werden in den kommenden Jahren rund 7 Mio. Frachttonnen im Projektgeschäft erwartet. Beispielsweise ist der Bau von insgesamt 2.000 Windkraftanlagen geplant. Infrastrukturprojekte und weitere Kraftwerksbauten spielen auch zukünftig eine Rolle. Wir sehen diesem aufregenden Markt positiv entgegen und werden unsere Flexibilität in der Abwicklung und Fuhrparkausrichtung auch in Ägypten den jeweiligen Aufgaben anpassen.

 

Hier geht es zu einem aktuellen Transportvideo.